Schon länger wollte ich euch von unserem Weg in ein veganes Leben erzählen und da kommt die Blogparade von Sandra gerade richtig. In ihrer Blogparade „Die Zukunft is(s)t vegan“ möchte sie viele verschiedene Wege hin zu einem veganen Leben aufzeigen oder vielleicht auch, warum man noch nicht vegan lebt.

Wassermelone mit Gesicht - Die Zukunft is(s)t vegan

Fastenzeit 2014

Wir hatten unsere Essgewohnheiten seit wir Kinder haben immer mehr überdacht und auch die Themen Nachhaltigkeit und biologischer Anbau wurden immer präsenter. Daher hatten wir uns irgendwann entschieden, nur noch Fleischprodukte aus biologischer Haltung zu konsumieren. Da das natürlich wesentlich teurer war, als die konventionellen Produkte, hat sich unser Konsum dadurch schon ganz schön reduziert. Kurz vor der Fastenzeit haben wir dann überlegt, auf was wir dieses Jahr verzichten wollen. Zucker? Medien? Oder nicht verzichten und dafür grüne Smoothies täglich in den Speiseplan einbauen? Mir kam die Idee auf tierische Produkte zu verzichten, ich hatte (soweit ich mich erinnere) kurz vorher etwas über vegane Ernährung auf Social Media gelesen.

Frank war erst nicht so überzeugt und konnte es sich nicht vorstellen. Aber nach einigen Gesprächen haben wir, gemeinsam mit unseren Kindern (damals 6, 4 und 2) entschieden, die Fastenzeit über auf alle tierischen Produkte zu verzichten. Vorhandenen Produkte haben wir aufgebraucht und einfach nichts Neues nachgekauft.

Und die Kinder?

Für die Kinder war es tatsächlich schwerer als wir uns alle gedacht haben, daher haben sie auch während der Fastenzeit nicht komplett auf tierische Lebensmittel verzichtet, sondern haben auf vegetarisch umgestellt. Linnéa mit ihren 2 1/2 Jahren war natürlich kein Problem, aber die beiden Jungs haben doch noch sehr an den alten Gewohnheiten gehangen. Auch bei geliebten Süßigkeiten, war es schwer komplett zu verzichten. 2014 gab es auch noch nicht so eine gute Auswahl wie jetzt und wir konnten nicht alles 1:1 ersetzen.

Die Entscheidung – Ende der Fastenzeit

Und nun? Jetzt standen wir vor der großen Frage – was machen wir jetzt mit unserem Erfolg von 46 Tagen ohne tierische Produkte zu leben? Einfach wieder zum Alltag von davor zurück? Da wir uns in dieser Zeit auch weiter mit diesem Thema befasst haben, war das eigentlich keine Option. Neben dem Ansatz des Tierwohls spielten jetzt auch die Punkte Umwelt und Gesundheit in unsere Überlegung mit rein. Also blieb für uns nur die eine Möglichkeit: Wir bleiben vegan und stellen auch die Ernährung der Kinder um. Wir haben die bisher noch genutzten Milchprodukte ausschleichen lassen bzw. gegen vegane Alternativen ersetzt. Ausnahmen gab es nur noch selten bei Süßigkeiten oder wenn wir bei der Familie/Freunden zum Kuchen essen eingeladen waren. Ich schätze ca. ein halbes Jahr war es noch Thema bei den Kindern

Verzicht oder nicht?

Für mich war es von Beginn an relativ einfach. Im Großen und Ganzen ist es kein Verzicht, sondern vielmehr eine Bereicherung. Wir haben uns mehr mit der ausgewogenen, vollwertigen veganen Küche auseinandergesetzt. So konnten wir viele Lebensmittel in unseren Alltag einbauen, die wir vorher nicht genutzt haben. Z. B. hatten wir nie so viele verschiedene Hülsenfrüchte genutzt und auch mein geliebtes Tahin hätte ich bestimmt nicht kennengelernt.

Zu dieser Weiterentwicklung hat auch die Ausbildung zur veganen Ernährungsberaterin gehört. Ich wollte für mich und meine Familie einfach noch mehr Wissen haben, auf was zu achten ist und wie das ganze Hintergrundwissen, ob vegan jetzt auch wirklich gesünder ist. Außerdem war es mir wichtig, den ganzen Kritikern, erklären zu können, dass es nicht verantwortungslos ist, seine Kinder vegan zu ernähren.

Eine Auswahl unserer Familiengerichte:

selbstgemachte Pommes mit Salat

selbstgemachte Pommes mit Salat

Kartoffeln mit Erbsensoße und Salat

Kartoffeln mit Erbsensoße und Salat

Nudeln mit Tofubolognese und Salat

Nudeln mit Tofubolognese und Salat

Zukunft

Wir haben entschieden, unsere Kinder vegan zu ernähren und daher erhalten sie nur vegane Lebensmittel. Wenn sie alt genug sind, um die Konsequenzen abschätzen zu können, können sie selbst entscheiden. Bei unseren großen Kindern fällt diese Entscheidung ganz eindeutig für die vegane Ernährung und Lebensweise. Durch diese Entwicklung habe ich meine Leidenschaft gefunden. Ich möchte mein Wissen und meine gemachten Erfahrungen als vegane Ernährungsberaterin weitergeben. Besonders von der Schwangerschaft bis zur Beikostzeit bekommt man soviel Gegenwind, als (Neu-) Veganer, dass ich diese Menschen besonders unterstützen möchte. Dementsprechend sind meine Angebote auch ausgerichtet.

Ich wünsche mir für meine Kinder eine Zukunft, in der es noch mehr Menschen gibt, die für die Tiere und für unsere Zukunft auf den Verzehr von tierischen Produkten verzichten. Also für uns gilt: Die Zukunft is(s)t vegan!