Wenn andere (zu viel) mitreden – und Du in der Mitte stehst ist das nicht immer leicht. Du hast Dich entschieden, Dein Kind vegan zu ernähren, auch schon in der Beikost. Und auf einmal gibt es nur noch „Fachleute“ um Dich rum, die alle mitreden wollen? Nachbarn, Familie, Freunde oder Fachpersonal – vegane Beikost Kritik begegnet fast allen veganen Familien. In diesem Beitrag will ich Dir zeigen wie Du souverän mit dieser Kritik umgehen kannst – ganz ohne Streit oder Disskussionen.

Vegan Beikost Kritik Baby sitzt auf Tisch

Warum vegane Beikost so oft kritisiert wird

Zwischen Sorge, Vorurteilen und Halbwissen

Die vegane Ernährung von Babys ist für viele Menschen ungewohnt. Oft steckt hinter der Kritik keine böse Absicht, sondern Unsicherheit. Manche glauben wirklich, dass Babys ohne Kuhmilch oder Fleisch nicht gesund aufwachsen können – einfach weil sie es nicht anders kennen.

Dazu kommt: Viele haben sich noch nie intensiv mit veganer Ernährung beschäftigt. Wenn jemand sagt: „Aber das ist doch gefährlich!“, dann meint er vielleicht: „Ich weiß nicht genug darüber und mache mir Sorgen.“ Genau hier kannst Du mit Ruhe und Wissen ansetzen.

Fakten statt Diskussionen – warum Wissen so wichtig ist

Wenn Du Dich gut informiert fühlst, wirst Du automatisch sicherer. Und das spüren auch andere. Du musst keine langen Diskussionen führen – ein paar klare Sätze zu sagen oder auf seriöse Quellen zu verweisen reicht oft aus. Wichtig ist: Du musst niemanden überzeugen – es geht darum, Dich und Dein Baby gut zu versorgen.

Typische Einwände zur veganen Beikost – und was Du darauf sagen kannst

„Das Baby braucht doch Fleisch für Eisen!“

Falsch! Babys brauchen Eisen, aber das steckt nicht nur in Fleisch. In einer gut geplanten vollwertigen veganen Beikost kommen eisenreiche Lebensmittel wie Hirse, Hafer, Linsen oder Nussmus (altersgerecht angeboten) regelmäßig auf den Teller. Kombiniert mit Vitamin-C-haltigen Lebensmitteln wie Obst wird das Eisen sogar besser aufgenommen. Und Eisenmangel bei Babys ist kein veganes Problem, sondern ein Beikostproblem. Mehr zu dem Thema findest Du in meinem Blogbeitrag: Eisen in der Beikost

„Ohne Milchprodukte fehlt doch Calcium für die Knochen.“

Auch das ist ein Mythos. Calcium steckt auch in vielen pflanzlichen Lebensmitteln wie Brokkoli, Grünkohl, Tofu, Sesam oder angereicherten Pflanzendrinks. Die Knochen und Zähne brauchen gutes Calcium – aber keine Kuhmilch. Hier gibts noch mehr Infos zum Thema: Calciumbedarf in der Beikost decken – So geht’s!

„Das ist doch egoistisch – das Baby kann sich ja nicht wehren.“

Ein Satz, der mich am meisten ärgert. Und glaub mir, in meinen 18 Jahren Mama sein, habe ich ihn schon oft gehört. Nicht nur in Bezug auf die vegane Ernährung. Alle Eltern geben ihre Werte an ihre Kinder weiter. Du gibst Mitgefühl, Achtsamkeit und Respekt gegenüber Tieren und Umwelt weiter. Gleichzeitig achtest Du auf eine ausgewogene Ernährung mit allem, was Dein Baby braucht. Das ist nicht egoistisch – das ist verantwortungsvoll.

„Vegan ist gefährlich – das Kind bekommt Mangelerscheinungen!“

Wenn ich mein Baby nur von Pommes und Nuggets ernähre ist das eine Mangelernährung. Daher ist es wichtig auf eine ausgewogene Beikost zu achten. Wer sich informiert, auf Vielfalt achtet und gezielt bestimmte Nährstoffe ergänzt (z. B. Vitamin B12), sorgt gut vor. Viele Nährstoffe wie Eisen, Zink oder Omega-3 lassen sich auch pflanzlich sicher abdecken.

So gehst Du am besten mit veganer Beikost Kritik um

Kritik hat (fast) immer einen Ursprung – und Du darfst entsprechend reagieren

Ich erlebe es immer wieder: Hinter Kritik an der veganen Beikost steckt selten reine Böswilligkeit. Viel öfter sind es echte Sorgen – von Menschen, die Deinem Kind nichts Schlechtes wollen.

  • Sorge: Viele kritische Fragen kommen von Menschen, die Dich und Dein Baby lieben. Sie haben Angst, dass etwas fehlen könnte. Wenn Du ruhig bleibst und zeigst, dass Du informiert bist, kannst Du viele Sorgen ausräumen – mit Fakten, aber auch mit Vertrauen.
  • Unwissenheit: Wer sich nie mit veganer Ernährung beschäftigt hat, kennt oft nur Halbwahrheiten. Hier hilft es, verständlich zu erklären – und mit kleinen Impulsen Wissen zu teilen. Manchmal reicht schon ein Satz, um neue Denkanstöße zu geben.
  • Provokation: Ja, es gibt sie – die Kommentare, die einfach verletzen sollen. In solchen Fällen hilft oft nur: Abstand halten. Du musst nicht jede Diskussion führen. Deine Energie gehört Dir und Deinem Kind – nicht Menschen, die nur sticheln wollen.

„Kritik ernst nehmen, wo sie aus dem Herzen kommt – und loslassen, wo sie nur Lärm ist.“

Du entscheidest, wem Du Raum gibst – und in welcher Tiefe Du antwortest. Dein Wissen, Deine Haltung und Deine Liebe sind stark genug, um auch mal nur zu lächeln und weiterzugehen.

Frau Baby Picknick Beikost Wiese

Freundlich bleiben – und klar in Deiner Entscheidung

Du musst Dich nicht rechtfertigen. Ein einfaches: „Wir haben uns gut informiert und fühlen uns mit unserem Weg sehr wohl“ reicht oft schon. Wer wirklich interessiert ist, wird nachfragen – und dann kannst Du gerne mehr erzählen. Es hilft auch den Partner oder die Partnerin mit im Boot zu haben. Wenn man sich selbst in die Ecke gedrängt fühlt, kann die andere Person einspringen und uns unterstützen. Gerade bei der Familie oft eine gute Strategie.

Fakten wirken besser als Emotionen

Halte Dir ein paar Sätze oder Infos bereit, die Du bei Bedarf nennen kannst. Zum Beispiel: „Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung bestätigt, dass eine gut geplante vegane Ernährung auch im Säuglingsalter möglich ist.“ (Quelle: Position Vegane Ernährung | DGE) Oder: „Wir achten auch Eisen, denn das ist generell in der Beikost ein Thema.“

Lass Dich nicht verunsichern

Ich weiß, leichter gesagt als getan, aber Du bist die Expertin für Dein Kind. Wenn Du gut vorbereitet bist, wirst Du auch mit kritischen Fragen oder Kommentaren besser umgehen können. Und manchmal ist es auch einfach okay, ein Thema höflich zu beenden, wenn es nur zum Streit führt. Ein gutes Netzwerk zu haben ist auch wichtig, damit man nicht nur von diesen negativen Stimmen umgeben ist, sondern zwischendurch auch sieht, dass es noch andere Menschen gibt, denen das Tierwohl und das Kindeswohl wichtig ist.

Fazit – Deine Entscheidung ist gut informiert und liebevoll

Vegane Beikost Kritik kann verunsichern – aber Du bist nicht allein. Mit Wissen, Herz und guter Vorbereitung bist Du bestens gerüstet. Lass Dich nicht beirren, sondern geh Deinen Weg. Du handelst aus Liebe, Verantwortung und Fürsorge. Und genau das zählt.

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