Vegane Ernährung während der Schwangerschaft

Offizielle Empfehlung der DGE

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. (DGE) empfiehlt eine vegane Ernährung in der Schwangerschaft nicht. Trotz neuer Erkenntnisse die in zahlreichen Publikationen veröffentlicht wurden, bleibt die Empfehlung bestehen. Sie ergänzen sie aber mit folgendem Zusatz:

In der Beratung von Schwangeren, Stillenden, Kindern und Eltern, die sich oder ihre Kinder vegan ernähren möchten, sollen Fachkräfte dabei auf die Risiken einer veganen Ernährung hinweisen, Handlungsoptionen aufzeigen und gleichzeitig eine bestmögliche Unterstützung bei der Umsetzung einer bedarfsgerechten veganen Ernährungsweise bieten, um so einem Nährstoffdefizit und damit einer Fehlentwicklung vorzubeugen bzw. diese zu vermeiden.

Dabei kann eine vollwertige pflanzliche Ernährung einige Vorteile bringen, besonders auch für Schwangere die einen anderen Bedarf haben und unter anderen Problemen leiden können.

vegane Schanger mit roter Schleife um den Bauch und Schriftzug 5 Gründe für eine vegane Ernährung in der Schwangerschaft

5 Gründe für eine vegane Ernährung in der Schwangerschaft

Es gibt natürlich noch wesentlich mehr Gründe für eine vollwertige pflanzliche Ernährung, ich habe hier die 5 wichtigsten für die Gesundheit der Schwangeren zusammengefasst.

1. Folat

In der vollwertigen pflanzlichen Ernährung gibt es eine Vielzahl an Lebensmitteln mit einem hohen Folatgehalt. Folat ist wichtig für die fetale Ausbildung des Nervensystems. Daher wird Schwangeren ab Kinderwunsch empfohlen ein Folsäuresupplement einzunehmen. Vegan lebende Frauen sind teilweise schon über die Ernährung sehr gut versorgt, sodass diese Empfehlung individuell betrachtet werden muss.

2. Magnesium

Auch mit Magnesium sind vegane Schwangere durch einen hohen Gehalt in pflanzlichen Lebensmitteln sehr gut versorgt. Ein Magnesiummangel kann in der Schwangerschaft zu Wadenkrämpfen führen. Nimmt man als Schwangere Magnesium Supplemente, muss man zum Ende der Schwangerschaft aufpassen und sollte ein ausschleichen mit dem/der Frauenarzt/in oder Hebamme besprechen. Eine zu hohe Dosierung von Magnesium kann unter der Geburt zu Problemen mit der Wehentätigkeit führen.

3. Vitamin C und E

Ernährt man sich abwechslungsreich und vollwertig ist man sehr gut mit den Vitaminen C und E versorgt. Diese beiden Vitamine unterstützen unser Immunsystem und schützen uns vor Erkrankungen. Dies ist bei Schwangeren besonders wichtig, da die Immunfunktion während der Schwangerschaft herabgesetzt ist.

4. Ballaststoffe

Ballaststoffe helfen uns und unserer Verdauung gut zu funktionieren. Eine gesunde Darmperistaltik hilft gegen Verstopfung unter der viele Schwangere leiden. Dazu ist eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr ebenfalls sehr wichtig. 

5. Infektionskrankheiten

Eine vegane Ernährung in der Schwangerschaft schützt vor ernährungsassoziierten Infektionskrankheiten wie Listeriose oder Toxoplasmose. Listeriose wird durch ein Bakterium (Listeria monocytogenes) hervorgerufen, was hauptsächlich in Rohmilch (-produkten) und rohem bzw. nicht richtig gegartem Fleisch vorkommt. Besonders gefährlich ist eine Infektion für das Ungeborene, da es kein stabil ausgebildetes Immunsystem hat.

Vegan und vollwertig

Nimmt man jetzt die weiteren gesundheitlichen Vorteile, die Vorteile für die Umwelt und den Ethikaspekt dazu, erhält man ein Rundumpaket an Vorteilen für die vegane Ernährung in der Schwangerschaft. Auf welche Nährstoffe eine Schwangere besonders achten sollte, könnt ihr in meinem Blogartikel Nährstoffbedarf in der Schwangerschaft nachlesen.