Gerade in der Schwangerschaft wird man oft von Heißhungerattacken geplagt. Wenn man dann eine Kleinigkeit hat, die man schnell zwischendurch essen kann, ist das Gröbste überstanden. Aber auch in der Stillzeit ist man froh über einen Energiekick, wenn man wieder mal gefühlte Stunden nur mit seinem Baby auf dem Arm dasitzt und sich nicht bewegen kann. Daher habe ich mir Gedanken gemacht, und habe unser Rezept für vegane Energiekugeln aufgeschrieben. Dieses und andere Rezepte für die vegane Schwangerschaft gibt es auch in meinem Rezeptheft “7 vegane Rezepte für Schwangere – abgestimmt auf den Mehrbedarf”.
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Rezept vegane Energiekugeln
Zutaten:
für ca. 12 Kugeln
200g Dattelpaste
130g Mandeln
20g Haferflocken
Toppings: Sesam, Backkakao, Kokosflocken
Zubereitung:
Mandeln und Haferflocken im Mixer fein mahlen. Dattelpaste in kleinen Stücken zugeben und weiter mixen, bis eine zusammenhängende Masse entstanden ist. Ggf. etwas mehr Dattelpaste dazu geben. Mit einem Löffel Masse entnehmen und zu Kugeln formen. Damit die Kugeln nicht so an den Händen kleben, eine Schüssel mit Wasser bereitstellen und die Hände regelmäßig nass machen. Anschließend die Kugeln in den Toppings wälzen.
Varianten und Tipps
Dattelpaste
Ein wirklich schnelles und einfaches Rezept. Dattelpaste ist in türkischen Supermärkten erhältlich und gibt es meist in 1kg Packungen. Sie ist eine feste, rechteckige Masse. Selbstgemachte Dattelpaste ist flüssiger, wenn die verwendet wird, müssen die trockenen Zutaten erhöht werden. Sollte beides nicht verfügbar sein, können auch Datteln verwendet werden. Diese in Wasser einweichen und dann mit dem Mixer (ggf. etwas Einweichwasser dazugeben) pürieren.
Nüsse
Anstatt Mandeln können auch andere Nüsse verwendet werden. Sollte kein Hochleistungsmixer vorhanden sein, können auch gemahlene Nüsse verwendet werden. Dabei ist allerdings mit etwas Nährstoffverlust zu rechnen.
Toppings
Bei den Toppings kann ebenfalls nach Lust, Geschmack oder Küchenvorräten experimentiert werden. Möglich wären noch Schokoraspeln, Zuckerperlen, geschmolzene Schokolade oder gemahlene Nüsse.
Die Toppings halten unterschiedlich gut. Kakaopulver bleibt direkt kleben, Sesam muss etwas mehr angedrückt werden.
Haltbarkeit
Die Kugeln sind im Kühlschrank haltbar. Auch einfrieren ist möglich, das sollte allerdings ohne Toppings geschehen. Daher können auch die Mengen erhöht oder reduziert werden. Oft ist es einfacher, direkt eine größere Menge zuzubereiten, um dann im Notfall etwas dazuhaben.
Welche Nährstoffe sind enthalten?
Welche Nährstoffe in der Schwangerschaft besonders wichtig sind, habe ich in meinem Blogartikel Nährstoffbedarf in der Schwangerschaft zusammengefasst. Hier ist eine Übersicht über die, in dem Rezept enthaltenen Nährstoffe. Die Nährstoffe sind nicht nach iherer Menge aufgelistet.
Mandeln: Protein, Fett (hauptsächlich einfach ungesättigte Fettsäure (Ölsäure) und mehrfach ungesättigte Fettsäuren (Linolsäure)), Ballaststoffe, Vitamin E, Vitamin B1+B2+B6, Magnesium, Calcium, Zink, Folsäure
Die DGE empfiehlt täglich eine Handvoll Mandeln zu essen → diese schützen das Herz durch sekundäre Pflanzenstoffe wie Polyphenole.
Haferflocken: Protein, Fett (ungesättigte Fettsäuren), Ballaststoffe, Vitamin B1+B6, Zink, Eisen, Magnesium, Calcium, Folsäure
Datteln: Energielieferant durch natürlichen Zuckergehalt (Glukose und Fruktose), Ballaststoffe, Antioxidantien, Eisen, Calcium, Phosphat, Kalium, Magnesium, Vitamin B1+B2+B3+B6+B9 (Folsäure)
Toppings:
Backkakao: Magnesium, Phosphor, Kalium, Vitamin E
Sesam: Calcium, Kalium, Magnesium, Vitamin B1+B2+B3+B5
Kokosflocken: Kalium, Phosphor, Calcium
Warum Datteln?
Datteln liefern nicht nur die Energie in diesem Rezept, sondern sie verhelfen auch zur Formbarkeit der Kugeln. Es können auch andere Trockenfrüchte benutzt werden, allerdings haben Datteln gerade in der Schwangerschaft weitere Vorteile. Einer ist der hohe Ballaststoffgehalt. Ballaststoffe helfen gegen Obstipation, mit der viele Schwangere Probleme haben. Außerdem wird Datten die Eigenschaft zugesprochen, zu einer Verkürzung der Geburt zu verhelfen. Dabei wird zu dem Verzehr von 6 Datteln (70-80 g) täglich ab der 36. Schwangerschaftswoche geraten.
Die Vorteile:
- Schnellere Geburt
- Die Fruchtblase ist bei Geburt noch intakt
- Verkürzte Latenzphase (Zeit vor der eigentlichen Geburt, wenn schon regelmäßige Wehen spürbar sind)
- Kürzere Austrittsphase
- Schnellere Nachgeburt
- Weniger wehenfördernde Mittel wie Prostaglandin oder Oxytocin notwendig
Zu diesen Erkenntnissen kamen zwei unterschiedliche wissenschaftlichen Untersuchungen. Allerdings waren in beiden nur wenige Frauen, daher ist die Aussagekraft nur eingeschränkt. Des Weiteren wurden die Untersuchungen in Ländern durchgeführt, in denen Datteln ein normaler Bestandteil der Ernährung sind und sogar teilweise in der gelebten Religion in der Schwangerschaft empfohlen werden. Ebenso kann es der Placeboeffekt gewesen sein, der zu der Verbesserung geführt hat, denn den Frauen war natürlich bewusst, dass sie die Datteln gegessen haben.
Da aber keine negativen Auswirkungen bekannt sind, kann man dieser Empfehlung ruhig nachgehen und schauen, ob die Datteln etwas bewirken. Zudem sind sie auch einfach lecker.
Quellen:
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/21280989/
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/29033994/
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