Viele Eltern haben Angst, dass ihr Baby sich verschluckt wenn sie ihm etwas anderes als Brei geben. Allerdings kommt ein richtiges Verschlucken in der Beikost selten vor. Besonders wenn man einige Sicherheitsregeln einhält:

  1. das Baby ist Beikostreif
  2. es bekommt keine runden und prallelastischen Lebensmittel
  3. es bekommt die Mahlzeit in einer sitzenden, aufrechten Position mit ruhigem Umfeld

Beikostreife

Ein Baby sollte 6 Monate vollgestillt werden bzw. Pre-Nahrung erhalten. Wenn im Anschluss die 3 Beikostreifezeichen erfüllt sind, kann mit der Beikost gestartet werden. Als Beikostreifezeichen gelten:

die 3 Beikostreifezeichen durch Figuren stilistisch dargestellt

  • stabile Rumpfkontrolle
  • Essen wird nicht mehr mit der Zunge aus dem Mund befördert
  • Hand-Mund-Koordination funktioniert

Prallelastische Lebensmittel

Babyhand greift nach ganzen Heidelbeeren - Gefahr des Verschluckens

So besser nicht!

Besonders gefährlich sind die sogenannten prallelastischen Lebensmittel. Diese können, wenn sie verschluckt werden, die Luftröhre verschließen und können durch ihre Form nicht (gut) hochgehustet werden. Folgende Lebensmittel nicht im Ganzen an Babys und Kleinkinder geben:

  • Trauben
  • Nüsse
  • Heidelbeeren
  • Cocktailtomaten
  • Gummibärchen (auch Vitamingummis)

Kleingeschnitten (mindestens halbiert) bzw. gemahlen oder als Mus sind diese Lebensmittel kein Problem und können bereits zu Beikoststart gegeben werden.

Essensumgebung

Eine gute Sitzposition und ein ruhiges Umfeld sind ebenfalls wichtig. Über die richtige Sitzposition und auf was man bei der Wahl des Hochstuhls achten sollte, habe ich in dem Blogbeitrag Rumpfkontrolle und Sitzposition einfach erklärt beschrieben. Gibt es zuviel Ablenkung durch z. B. Fernsehen, Radio, Videos kann das Baby sich nicht auf das Essen konzentrieren und die Gefahr des Verschluckens ist größer. Eine normale (trubelige) Familen Essenssituation durch eventuelle große Geschwister ist damit nicht gemeint, denn diese Situation wird das Baby ja in den nächsten Jahren immer haben.

Wenn das Baby doch mal würgt

Bei Babys liegt der Würgereflex noch weit vorne auf der Zunge. Daher fängt das Baby sehr früh an zu würgen, wenn die Nahrungsstückchen nicht bearbeitet werden können. Dieses Würgen hört sich meist schlimmer an als es ist. Wichtig ist die Ruhe zu bewahren und bei dem Baby zu sein um ggf. helfen zu können. Verschlucken und würgen ist auch kein Phänomen, was nur bei der babygeleiteten Beikost auftritt. Verschlucken kann auch bei Breifütterung passieren. Gerade wenn zu dem komplett pürierten Brei plötzlich Stücke kommen. Der Brei wird eher vom Löffel gesaugt und auf einmal wird ein Stück mit eingesaugt auf das das Baby nicht vorbereitet war. ⠀⠀⠀

Was kann ich im Ernstfall machen?

Ich empfehle allen Eltern regelmäßig einen 1. Hilfe Kurs für Kinder zu machen. So hat man in Akutsituationen mehr Ruhe und kann besonnener handeln. Auch später und bei anderen Unfällen kann so ein Kurs einem Sicherheit geben. Am besten finde ich, sich einen Kurs vor Ort zu suchen, damit man die Schritte direkt üben kann. Hat man dazu nicht die Möglichkeit, gibt es mittlerweile auch viele gute Onlinekursanbieter zu dem Thema. Sollte sich dein Baby tatsächlich so stark verschlucken, dass es alleine nicht damit fertig wird, kannst du es durch Rückenschläge unterstützen den Gegenstand wieder raus zu bekommen. Hier eine kurze Erklärung von der Seite Kindernotfall-Bonn.de:

  • Halten Sie den Säugling in Bauchlage mit dem Kopf nach unten, damit die Entfernung des Fremdkörpers durch die Schwerkraft unterstützt wird.
  • Der Kopf des Säuglings muss durch eine Hand gestützt werden, indem Sie ihn am Kieferwinkel halten.
  • Drücken Sie dabei nicht auf den Hals, dies führt zu einer weiteren Behinderung der Atemwege.
  • Verabreichen Sie mit dem Handballen bis zu 5 kräftige Schläge auf die Mitte des Rückens zwischen die Schulterblätter.
  • Das Ziel besteht darin, die Verlegung mit jedem einzelnen Schlag zu beseitigen, und nicht, alle 5 Schläge zu verabreichen.
  • Bei Kindern über einem Jahr wird prinzipiell in gleicher Weise vorgegangen. Kann das Kind aufgrund seiner Größe nicht mehr auf dem Schoß des Helfers kopftief gelagert werden, bringen Sie es in eine vornüber gebeugte Position und verabreichen so die Rückenschläge.

Weitere Schritte gibt es auf der genannten Seite. Auch kann unterstützend der Notruf gewählt werden.

Aber wie Eingangs schon geschrieben, verschlucken sich Babys bei der babygeleiteten Beikost nicht häufiger als mit Brei gefütterte Babys. Dies hat eine Neuseeländische Studie bestätigt.

Du bist unsicher, ob Du das alles so umsetzen kannst? Dir schwirren noch mehr Fragen rund um die Beikosteinführung im Kopf rum? Dann klick den Button und wir schauen im kostenlosen Kennenlerngespräch wie wir diese Unsicherheiten aus dem Weg räumen können.