Wenn die Temperaturen steigen überlegen sich viele Eltern wie sich das Stillen bei Hitze verändert. Ob ihr gestilltes Baby noch zusätzlich Wasser oder Tee benötigt. Vor allem, wenn die Babys öfters nach der Brust verlangen und scheinbar gar nicht mehr aufhören zu stillen. Auch vom Umfeld kommen dann immer häufiger die Fragen, ob das denn ausreicht. Die Frage ist ja noch auszuhalten, aber die meist übergriffigen Sätze wie:

Deine Milch reicht nicht!
Das Kind braucht was zu trinken!
Jetzt gib dem Kind doch endlich mal Wasser!

braucht keine Mutter. Erst recht nicht, wenn man sich nicht ganz sicher ist, ob da nicht vielleicht doch was dran sein könnte.

Aber die Antwort darauf ist kurz, knapp und einfach: NEIN!

Wasserglas

Stillen bei Hitze – immer nach Bedarf

Wenn das Baby nach Bedarf voll gestillt wird erhält es alles was es benötigt. Auch genug Flüssigkeit, denn Muttermilch besteht gleichbleibend zu ca. 88% aus Wasser. Der Bedarf des Säuglings passt sich den Temperaturen an und das Baby wird sich dadurch häufiger melden. Oft nur für eine kurze Stillmahlzeit. Daher ist es wichtig wirklich auf die Signale des Babys zu achten und nicht auf die Uhr.

Wasser und Tee haben keine Kalorien und Nährstoffe. Daher füllen sie den Magen des Babys ohne ihm die wichtigen Nährstoffe wie Eiweiß, Mineralien und Energie zu geben. Die Babys melden sich so erst später wieder für die nächste Stillmahlzeit und verlieren dadurch die dringend benötigte Energie.

Baby stillt Stillen bei Hitze

Wasservergiftung – die Gefahr für Säuglinge

Wasservergiftung kann zu einem großen Problem werden, wenn ein vollgestilltes Baby (gerade im Sommer) zusätzlich Wasser bekommt. Die Eltern denken sie schützen das Kind vor Dehydrierung, dabei tun sie ihm damit keinen Gefallen. Durch das Wasser verdünnt sich das Blut des Säuglings, da Wasser wenig Natrium enthält und das Verhältnis von Wasser zu Salz im Körper aus dem Gleichgewicht gerät. In der Muttermilch ist der Salzgehalt optimal an die Menge und das Kind angepasst. Das zusätzliche Wasser müsste jetzt von den Nieren wieder ausgeschieden werden. Aber dazu sind die Babynieren noch nicht in der Lage. Darauf reagiert der Körper und das Wasser tritt in das Gewebe ein und schwemmt die Zellen auf. Das ist vor allem bei Gehirnzellen lebensgefährlich und kann zu Krampfanfällen führen. Weitere Infos zur Wasservergiftung könnt ihr auch im entsprechenden Wikipedia-Eintrag nachlesen. Daher reicht nach Bedarf Stillen bei Hitze vollkommen aus. 

Was ist mit formulaernährten Babys?

Auch wenn dein Baby (teilweise) Pre-Nahrung erhält benötigt es kein zusätzliches Wasser. Über die Pre-Nahrung erhält dein Baby genug Flüssigkeit. Pre-Nahrung darf nur gemäß Anleitung zubereitet werden. Verdünnt man die Nahrung mit zu viel Wasser besteht ebenfalls die Gefahr einer Wasservergiftung, außerdem stimmt das Verhältnis Nährstoffe zu aufgenommener Menge Nahrung nicht. Den dieses Verhältnis ist nur gewährleistet, wenn die Säuglingsnahrung gemäß der Anleitung zubereitet wird. Und das kann durchaus von Hersteller zu Hersteller verschieden sein.

Und wenn das Baby schon Beikost bekommt?

Ist dein Baby schon beikostreif und bekommt die erste feste Nahrung, nimmt es mehr Elektrolyte auf und kann daher auch Wasser zu trinken bekommen. Am Besten geschieht dies über ein Glas oder einen Becher während des Essens. Das bedeutet aber nicht, dass dein Baby jetzt immer ein ganzes Glas leer trinken muss. Der Großteil der Flüssigkeit erhält das Baby weiterhin über die Muttermilch. Also Wasser anbieten und das Baby entscheiden lassen, denn es ist kompetent und weiß was es braucht. Für BLW Babys gibt es keine offizielle Empfehlungen für eine zusätzliche Wasserzufuhr. Bei Babys die Brei bekommen und 3 komplette Mahlzeiten ersetzt haben liegt die Empfehlung bei 200ml zusätzliches Wasser.

Deine individuelle Begleitung in der Beikostzeit

Es ist ganz natürlich, dass vor und während der Beikostphase viele Fragen aufkommen—sei es zu den richtigen Lebensmitteln, den besten Zeiten oder den Signalen Deines Babys. In dieser besonderen Phase kann es eine enorme Erleichterung sein, jemanden an Deiner Seite zu haben, der Dich unterstützt und Dir Sicherheit gibt.

Wenn Du möchtest, dass die Einführung der Beikost stressfrei und individuell auf die Bedürfnisse Deines Babys abgestimmt verläuft, dann ist meine 4-Wochen-Beikostbegleitung genau das Richtige für Dich. Gemeinsam sorgen wir dafür, dass Dein Baby einen gesunden und entspannten Start in die Beikostzeit hat—und Du Dich dabei rundum wohlfühlst.

Lass uns gemeinsam den ersten Bissen zu einem besonderen Erlebnis machen!

Bild gestilltes Baby von Mylene2401 auf Pixabay