Es gibt verschiedene Arten der Beikost und alle haben ihre Vor- und Nachteile. Steht man vor der Beikosteinführung macht man sich Gedanken, welche Art am besten zu einem passt. Ich habe die häufigsten Begriffe hier zusammen gefasst, erklärt und ihre Vor- und Nachteile aufgeführt.

Arten der Beikosteinführung Baby mit Brei und Gemüse

Arten der Beikosteinführung

BLW (Babyled Weaning) – babygeleitete Beikost

Bei der babygeleiteten Beikost gehen wir davon aus, dass das Baby direkt mit am Familientisch essen kann. Aus einer, seinem Alter angepassten, Auswahl an Bestandteilen der Mahlzeit kann sich das Baby selbst bedienen. Es nimmt nur so viel wie es will und muss auch nicht alles probieren. Außer einigen Ausnahmen kann das Baby direkt alles ab Beikosteinführung essen. Verboten sind prallelastische Lebensmittel (z. B. Traube, Heidelbeeren, Cocktailtomaten) und Nüsse im Ganzen, Alkohol und Honig. Es wird nicht per se eine Konsistenz ausgeschlossen, das Baby erhält auch Suppe oder breiige Mahlzeiten. Wichtig ist die Unterscheidung der Begriffe, BLW ist NICHT gleich Breifrei oder Fingerfood. Bei dieser Art der Beikosteinführung liegt der Fokus zu Beginn auf dem Kennenlernen des Essens (Konsistenz, Geschmack) und der Motorik. Die Milch (Muttermilch oder Muttermilchersatznahrung) bleibt erstmal weiterhin Hauptnahrungsquelle.

Beikost ist Begreifen Baby isst Babyled Weaning

Vorteil:

  • Förderung der Motorik
  • kein extra kochen notwendig
  • selbstbestimmte Beikosteinführung
  • gemeinsame Mahlzeiten
  • abwechslungsreiche Geschmäcker

Nachteil:

  • es kann Wutzerei beim Essen geben
  • dauert länger bis eine Mahlzeit komplett ersetzt ist
  • nur geeignet, wenn die Familie sich ausgewogen ernährt

Brei

Brei als klassische Art der Beikosteinführung ist weit verbreitet. Das Baby bekommt Brei gefüttert, meist nach dem veralteten Breifahrplan. Dabei ist es egal, ob der Brei fertig gekauft wird oder ob die Eltern den Brei selbst zubereiten. Bei der Zubereitung zu Hause (und bei einigen Gläschen) muss darauf geachtet werden, dass ein hochwertiges Öl hinzugefügt wird. Einmal, damit die fettlöslichen Vitamine besser aufgenommen werden können und zum anderen, damit die Mahlzeit kalorienreicher ist. Bei der Breifütterung ist darauf zu achten, dass man achtsam füttert und auf die Hunger- und Sättigungssignale des Babys achtet. Eine Überfütterung ist ansonsten leicht möglich. Der Breifahrplan sieht vor, die Mahlzeiten schnell zu ersetzen, dagegen spricht oft die Entwicklung des Babys und das Saugbededürfnis. Öfters kommt es zu Problemen, wenn das erste Mal Stückchen im Brei sind, weil das Baby eine andere Konsistenz des Essens erwartet. Dabei kann es dann zu Verschlucken oder Ausspucken des Breis bzw. der Stücke kommen.

Vorteil:

  • einfache Handhabung
  • funktioniert auch unterwegs

Nachteil:

  • Umstellung auf festes Essen verschiebt sich nur nach hinten
  • Veraltetet Breifahrplan
  • zu schnelles Ersetzen der Milchmahlzeiten
  • keine gemeinsamen Mahlzeiten
  • muss extra zubereitet werden

Fingerfood

Oft wird Fingerfood als Synonym für die babygeleitete Beikost genommen, aber diese Verbindung ist nicht ganz korrekt. Fingerfood ist im eigentlichen Sinn, Essen, was einfach ohne Besteck zum Mund geführt werden kann. Eltern, die Fingerfood reichen, geben ihren Babys meist gedünstete Gemüse- oder Obststicks. Wer sich mit einer ausgewogenen Ernährung auseinandergesetzt hat, wird schnell merken, dass ein wenig Gemüse nicht reicht, um alle benötigten Nährstoffe aufzunehmen. Damit ist Fingerfood geeignet für unterwegs oder als Snack zwischen den Mahlzeiten. Es ist keine geeignete Art der Beikosteinführung.

Gemüsesticks als Fingerfood

Vorteil:

  • schnell und einfach
  • für unterwegs geeignet

Nachteil:

  • keine vollwertige Ernährung
  • muss extra zubereitet werden

Breifrei

Wie auch bei Fingerfood wird der Begriff Breifrei oft als Synonym für BLW genutzt. BLW ist aber mehr, denn es gibt dort durchaus auch Brei bzw. Mahlzeiten mit einer breiigen Konsistenz zu essen. Breifrei ist also eher keine eigene Art der Beikosteinführung, sondern ein Begriff, der größtenteils falsch genutzt wird.

Umsetzung im Alltag

Was davon Du jetzt in der Beikost nutzt kommt auf Deine bzw. eure persönlichen Wünsche und Umstände an. In meiner 4 Wochen Beikostbegleitung ist das Thema Beikostarten und wie sie im Alltag umgesetzt werden können, mit eins der ersten Themen die wir besprechen. Wenn Du Dir jetzt auch Unterstützung wünschst, damit Du die Beikost im Alltag sicher und einfach umsetzen kannst, dann freue ich mich darauf Dich bei den ersten Schritten der Beikosteinführung begleiten zu können. Welche Themen noch behandelt werden erfährst Du, wenn Du auf den Button klickst.