Wenn man als Veganer einen All inklusive Urlaub in einem nicht reinveganem Hotel bucht hat man es unter Umständen nicht immer so einfach. Wir haben unseren veganen Urlaub in einem traditionellem bayrischen Familienhotel verbracht und so einige Überraschungen erlebt.

Danny und Töchter im veganen Urlaub

Das Hotel

Mädelsurlaub war angesagt. So habe ich meine Schwester und meine drei Mädels gepackt und wir sind in den bayrischen Wald zu einer Woche All inklusive Urlaub gefahren. Das Familienhotel war ein einfaches Haus mit Schwimmbad, Sauna, Kinderclub und Spielplatz. In den Appartments mit Küche gab es ein Schlafzimmer und ein Wohnzimmer mit Schlafcouch. Wir hatten Glück und ein Appartment im Erdgeschoss direkt am Spielplatz bekommen, so konnten die Mädels schnell zum Spielen raus.

Wir hatten vorab telefonisch nach den veganen Essensoptionen gefragt und die Aussage erhalten, dass es keine speziellen Vegetarischen oder Veganen Angebote gibt, wir aber in der Küche die Inhaltsstoffe der einzelnen Essen erfragen könnten.

Das Frühstück

Das Frühstück war noch mit die einfachste Mahlzeit des Tages. Es gab Brötchen, Brot, Marmelade, Müsli, Cornflakes und meistens etwas Gurke, Tomate und Salat. Leider gab es weder Magarine noch vegane Aufstriche (kannten wir durch Aufenthalte in JHBen) und auf dem Salatteller wurde die Streichwurst angerichtet, sodass wir den Salat nicht immer nutzen konnten. So haben wir uns im örtliche Supermarkt Magarine, Aufstriche und Haferdrink gekauft und konnten jeden Morgen ausgiebig frühstücken.

Der Mittagssnack

Mittags gab es einen Mittagssnack für den man sich nach Möglichkeit anmelden sollte. Das bedeuted es gab nur ein Gericht in der ungefähren Menge der angemeldeten Urlauber. Da der Mittagssnack meist aus Resten des Vortages (was ich Aufgrund geringerer Essensverschwendung sehr gut finde) oder Fertigsuppen bestand hatten wir in den 7 Tagen nur einmal ein Gericht (Nudeln) was teilweise vegan tauglich war.

Für unser Mittagessen haben wir uns also in unserer Appartmentküche selbst versorgt. Es gab Nudeln, Wraps, Brötchen oder Tütensuppen. Für einen Snack völlig ausreichend.

Kaffee und Kuchen/Gebäck

Das wir Nachmittags nichts finden würden war uns vor Anreise bereits klar. Die Auswahl der Woche bestand aus Waffeln, Fertigkuchen, Doppelkeksen und Pfannkuchen. Ein paar Mal haben die Mädels einen Kakao getrunken und meine Schwester hat sich einen Kaffee geholt (ich trinke seit 5 Jahren keinen koffeinhaltigen Kaffee mehr). Dazu haben wir ein paar vegane Haferkekse gegessen.

Mädels mit veganen Keksen und Haferdrink

Abendbuffet

Der Hauptbestandteil des Buffets war Fleisch. Aber auch die Beilagen waren zum größten Teil mit tierischen Produkten bearbeitet worden. Die Soßen waren entweder mit Milch/Sahne oder Fleischbrühe hergestellt und das Gemüse leider oft direkt in der Soße serviert. Auf Nachfrage konnten wir manchmal das Gemüse separat bekommen. Allerdings waren das Küchenpersonal und auch die Köche mit unseren Nachfragen überfordert bzw. genervt. Die einfache Frage ob Milchprodukte enthalten sind konnte nicht mit einer Nachfrage beim Koch beantwortet werden, denn bei Milchprodukten wurde nur nach Milch gefragt. Bis wir das herausgefunden hatten, haben wir wahrscheinlich einmal ein Essen mit Sahne oder Butter gegessen. Zumindest mein Magen-Darm-Trakt hat entsprechend reagiert.

Wenn der Begriff vegan nicht bekannt ist und auch der Zusatz Essen ohne tierische Produkte nicht hilft, muss halt jede mögliche Zutat einzeln erwähnt werden. So haben wir Abends nach Milch, Butter, Sahne und Ei gefragt und gehofft, dass es verstanden wurde. Im Zweifel haben wir zu den eindeutigen Gerichten gegriffen.

Bratkartoffeln Sauerkraut Apfelmus

Bratkartoffeln mit Sauerkraut und Apfelmus

Fazit

Für einen veganen Urlaub in einem nicht rein veganen Hotel ist etwas Planung gut. Vorab sollte man telefonisch erfragen ob vegane Optionen möglich sind oder ob eine genaue Kennzeichnung der Inhaltsstoffe vorhanden ist. Einige Alternativen dabei zu haben ist bestimmt nicht verkehrt. So kann man mit Pflanzendrinks, Aufstrichen und eventuell einer Fertigsoße im Glas ein Essen gut aufwerten. Bei Nachfragen in der Küche darauf achten ob die Angestellten mit den Begriffen etwas anfangen können und bei Bedarf jede mögliche Zutat einzeln aufzählen. Da wir mittlerweile auf Milchprodukte mit Durchfall reagieren, haben wir angegeben, dass wir eine Unverträglichkeit haben. Leider hat das auch nicht immer genutzt.

Trotzallem würden wir wieder in diesem Hotel Urlaub machen und mit mitgebrachten Produkten das Essen verbessern.