Die Proteinzufuhr ist in der Schwangerschaft sehr wichtig, denn die Proteine sind für das Wachstum unserer Zellen zuständig und sind demnach die Bausubstanz unseres Körpers. Proteine gehören neben den Kohlenhydraten und Fetten zu den 3 Hauptnährstoffen. Sie bestehen aus Aminosäuren, von denen neun essenziell für uns Menschen sind.
Die 9 essenziellen Aminosäuren
Histidin, Isoleucin, Leucin, Lysin, Methionin, Phenylalanin, Threonin, Tryptophan und Valin.
Essenziell bedeutet, wir müssen sie zwingend über die Ernährung aufnehmen und können sie nicht selbst synthetisieren. Alle neun essenziellen Aminosäuren kommen in pflanzlichen Lebensmitteln vor, allerdings in unterschiedlicher Menge.
Bioverfügbarkeit
Über die Bioverfügbarkeit kann man die Wertigkeit der Proteine feststellen. Die biologische Wertigkeit beschreibt, wie die Zusammensetzung des Lebensmittels der des Menschen entspricht. Je ähnlicher sie ist, umso weniger muss davon aufgenommen werden, um vom Körper umgewandelt zu werden. Die biologische Wertigkeit wurde anhand von tierischem Protein festgelegt. Dieses hat eine Zellverwandtschaft zum Menschen und hat daher eine höhere Bioverfügbarkeit. Hühnerei hat eine biologische Wertigkeit von 100. Je näher ein pflanzliches Protein also an das tierische Protein herankommt, umso höher ist die Bioverfügbarkeit. Sojaprotein liegt bei ca. 80. Das liegt auch daran, dass Soja alle essenziellen Aminosäuren enthält und noch sehr gut verdaulich ist. Um die Wertigkeit zu erhöhen, kann man verschiedene Proteinquellen miteinander kombinieren. Gute Kombinationen sind z. B. Hülsenfrüchte und Getreide wie bei Linsendhal mit Naan oder Chili sin Carne.
Proteinzufuhr in der Schwangerschaft
Die angegebene Proteinzufuhrempfehlung liegt relativ hoch und trotzdem wird sie von dem Großteil der Menschen übertroffen. Daher erreicht man mit einer ausgewogenen, vollwertigen, pflanzlichen Ernährung im Normalfall seinen Bedarf. Die von der DGE empfohlene Zufuhr richtet sich nach Mischköstlern. Andere Publikationen empfehlen für Veganer:innen eine Erhöhung um +10-25%.
Proteinquellen
Wie oben bereits geschrieben, sind Sojaprodukte eine hervorragende Proteinquelle, da sie eine hohe Wertigkeit haben, alle essenziellen Aminosäuren enthalten und gut verdaulich sind.
Quelle: ecodemy
In besonderen Phasen der Schwangerschaft kann es sein, dass die Nahrungsaufnahme nicht so gut klappt wie gewünscht. Dann ist es auch in Ordnung auf Proteinshakes, -riegel oder -puddings zurückzugreifen. Bei letzteren sollte man natürlich etwas drauf achten, dass die Zuckermengen nicht zu hoch werden. Bei vielen Proteinprodukten werden Zuckeraustauschstoffe verwendet. Daher sollte man die Zutatenliste gründlich lesen und nach Möglichkeit auf Zutaten wie Succralose verzichten. Ich selbst nutzte am liebsten ein Produkt ganz ohne Zuckerzusatz und süße bei Bedarf mit Bananen, Datteln oder Xylit.
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