Welche Lebensmittel sind in der veganen Beikost verboten?
Es kursieren viele Listen, in denen Lebensmittel aufgeführt sind, die angeblich für Babys in der Beikost verboten sind. Allerdings muss man zwischen verboten, nur bedingt geeignet und nicht notwendig unterscheiden. Vorab aber ein riesen Vorteil der veganen Ernährung, die Liste der verbotenen Lebensmittel in der Beikost ist wesentlich kürzer als bei Mischköstlern.
1. Nüsse im Ganzen
Nüsse im Ganzen sind aufgrund der Aspirationsgefahr für Kinder unter 4 Jahren von offizieller Seite (BfR) nicht empfohlen. Ob man so lange wartet, muss man natürlich selbst entscheiden und auch abhängig vom Kind machen. Wichtig ist, dass alle Backenzähne vorhanden sind, damit die Nuss richtig zerkaut werden kann. Auch sollte man darauf achten, dass beim Essen nicht rumgelaufen wird, denn dann ist die Gefahr etwas zu verschlucken noch viel größer.
Gemahlen oder als Mus können Nüsse aber schon ab Beikoststart mit angeboten werden. Sie sollten sogar mit in den Speiseplan eingebaut werden, denn Nüsse enthalten hochwertige Öle und je nach Sorte Magnesium, Folsäure, Eisen, Selen und Vitamin E. Bei gehackten Nüssen muss auch aufgepasst werden, denn diese können in unverarbeiteter Form auch recht schnell verschluckt werden. Im Kuchen, Brot oder Pfannkuchen sind diese aber erlaubt.
2. Prallelastische Lebensmittel im Ganzen
Eine zweite Gruppe von Lebensmitteln, die in der veganen Beikost verboten sind, sind die prallelastischen Lebensmittel. Zu den prallelastischen Lebensmitteln zählen z. B. Trauben, Heidelbeeren, Cocktailtomaten, Maiskörner. Aber auch Gummibärchen oder gefrorene Erbsen. Genau wie bei den Nüssen, sollte man aber auch hier nicht auf die Lebensmittel komplett verzichten, sondern nur die Darreichungsform anpassen. Trauben, Tomaten und auch Heidelbeeren sollten mind. halbiert werden, ggf. sogar vierteln. Mais, Hülsenfrüchte und auch Heidelbeeren können auch mit der Gabel angedrückt werden, sodass die Haut bereits durchbrochen ist.
3. Alkohol
Alkohol ist für Babys und Kleinkinder absolut verboten. Hierbei geht es nicht nur um den puren Alkohol in Getränken, sondern auch um mit Alkohol zubereitete Speisen. Der Alkohol verkocht nie zu 100%, daher sollte man bei Soßen und Co. auf Traubensaft oder Gemüsebrühe zurückgreifen. Durch die Zugabe von Essig kann oft der saure Geschmack nachgestellt werden. Das Thema Alkohol ist oft ein schwieriges, auch oder gerade in den eigenen Familien. Man braucht sich aber nicht zu rechtfertigen, wenn man keinen Alkohol im Essen seiner Kinder haben möchte.
Honig
Honig? Das ist doch gar nicht vegan! In meinen Beratungen habe ich aber oft mitbekommen, dass bei Honig eine Ausnahme gemacht wird, sei es, weil man selbst ein Bienenvolk beherbergt oder es im Ort einen Imker gibt, dem man in seiner Vorgehensweise vertraut. Wir essen keinen Honig und auch keine Lebensmittel, in denen Honig verarbeitet ist. Aber auch diese Entscheidung trifft jede Familie für sich. Aber auch, wenn der Honig von einem bekannten Imker ist, ist er für Babys unter einem Jahr verboten. Die Gefahr der Botulismusbakterien ist für das noch nicht ausgereifte Immunsystem zu hoch. Auch als Zuckerersatz in selbstgemachten Backwaren ist Honig verboten. Bei industriell hergestellten Süßigkeiten werden die Zutaten so bearbeitet, dass keine Gefahr mehr von den Bakterien ausgeht, aber da ist dann natürlich die ethische Frage, ob man die Honigherstellung für Massenprodukte unterstützen will.
Und was ist mit Salz, Zucker und Co?
Alle anderen Lebensmittel sind nicht per se verboten. Teilweise sollten sie mit Bedacht und nur bis zu einer gewissen Menge (Salz) gegeben werden, teilweise sind sie einfach nicht nötig und können durch vollwertige Alternativen ersetzt werden (Zucker). Bei Pseudogetreiden sollte man sehr auf eine richtige Zubereitung achten und auch nur in Maßen geben. Aber so wirklich viel, wird ja im ersten Jahr meist eh noch nicht gegessen.
Wie ich dir helfen kann
Wenn du unsicher bist, wie du diese und andere Informationen zur Beikost umsetzen kannst, schau mal bei meiner Beikostbegleitung vorbei. Dabei begleite ich euch in den ersten 4 Wochen der Beikosteinführung und wir besprechen individuell, wie ihr die Empfehlungen alltagstauglich umsetzen könnt. Durch die Beikostzeiten meiner eigenen Kinder habe ich viele Erfahrungen sammeln dürfen und habe die Fehler gemacht, die ihr euch jetzt sparen könnt.
Hinterlasse einen Kommentar